Donnerstag, 29. Oktober 2015

Foto-Workshop mit Tierfotografin Regine Heuser



Danke an Heidi  für dieses Bild
Am vergangenen Dienstag habe ich mir selbst einen großen Wunsch erfüllt und einen Workshop bei der bekannten Tierfotografin Regine Heuser besucht. Einmal Tipps und Tricks von einem Voll-Profi zu bekommen, live zu erleben, wie bei solchen Shootings gearbeitet wird, und Feedback zur eigenen Arbeit zu erhalten hat mich mehr als gereizt. Also habe ich mich mit meiner Canon Eos 7D Mark II und dem Tamron 70-300, 1:4-5,6 auf den Weg in das nicht gerade um die Ecke liegende Bergisch Gladbach gemacht. Die Reise hat sich definitiv mehr als gelohnt. Regine hat mich sehr freundlich empfangen und bereits auf der gemeinsamen Fahrt zum Stall, wo das Shooting stattfinden sollte, wurde mir klar, dass ich von diesem Nachmittag viel "mitnehmen" würde. So sprachen wir erst einmal über Equipment im allgemeinen, mein Equipment im speziellen und Regine ging mit mir auch die wichtigsten Einstellungen an meiner Kamera durch. Und damit meine ich nicht nur die "normalen" Einstellungen wie Blende, Verschluss, Iso, Weißabgleich & co, mit denen ich eh schon arbeite, sondern sie führte mich in Menüpunkte meiner Kamera ein, die ich bislang offen gestanden ignoriert hatte (Case-Einstellung für Bewegungsaufnahmen).
Dann ging es ans Fotografieren. Die tierischen Models wurden von Heidi gestellt, der Seele des Hofes und rechten Hand von Regine bei solchen Terminen. Hier wurde mehr als deutlich, wie entscheidend nicht nur die Fotografie an sich ist, sondern auch die Absprache zwischen Fotograf und "Assistent". Klare Kommunikation, gutes Zusammenspiel und auch genaue Grenzen können ein Shooting um ein Vielfaches vereinfachen. Regine und Heidi sind ein eingespieltes Team und Heidi setzte Anweisungen von Regine und mir rasch um - gleichzeitig wurde ein "geht nicht mehr" das von Heidi kam ohne Diskussion akzeptiert. Allein dieses Zusammenspiel hat mich sehr beeindruckt, da es für optimale Fotos sehr entscheidend ist, die Tiere auch entsprechend zu führen bzw deren Grenzen zu kennen und zu akzeptieren.
Regine Heuser mit Kitten-Model
Erfreulich war, dass mir die Aufnahmen mit Hunde-Model Huutch durch die Bank recht gut gelangen und Regine (so schien mir) nicht viel zu beanstanden hatte, sondern durchaus auch lobende Worte fand. Auch die ersten Aufnahmen mit einem süßen Kitten gelangen recht gut. Als es an die Bewegungsbilder ging, war jedoch schnell eine Grenze erreicht. Nur wenige Bilder wurden annähernd scharf - beim Reinzoomen ins Bild waren die Details jedoch immer schwammig. Ich gestehe - ich war frustriert! So griff schließlich Regine zu meiner Kamera, da auch sie verwundert war über die suboptimalen Fotos. Schnell wurde - in gewisser Weise zu meiner Freude - klar, dass mein Objektiv schlicht und ergreifend zu schlecht für meine Kamera ist bzw bei Bewegtfotos nicht schnell genug arbeitet.
Bilder mit Blende 8, bei denen der Fokuspunkt eigentlich im Gesicht des kleinen Tieres lag (bei tapsig-torkelnden Kitten ist das exakte Anvisieren aufs Auge wahrlich nicht immer optimal möglich, weswegen wir hier mit Umfeld-Autofocus-Feld gearbeitet haben) wurden durch die Bank schwammig. Auch wenn die Normalansicht der Bilder das ein oder andere passable Ergebnis zeigte, so wurde man beim Vergrößern doch oft sehr ernüchtert. Nichts desto trotz hatte diese Erkenntnis für mich auch viel Beruhigendes. Meine vermeintliche Schwäche bei Bewegtaufnahmen lag also gar nicht (nur) an mir, sondern nur an meinem Equipment - es wäre in der Tat schlimmer für mich gewesen, wenn es andersrum wäre ;-)
Zum Schluss machten wir noch einige Pferde-Aufnahmen, die die Schwächen meines Objektives noch stärker zum Vorschein brachten. Das mittlerweile fehlende Licht (wenn auch für das menschliche Auge kaum wahrnehmbar) machte sich auf sämtlichen Bildern bemerkbar. Interessehalber holte Regine Ihre eigene Ausrüstung und machte mit ihrer Kamera, mit der laut ihr mein Body durchaus qualitativ mithalten kann, einige Fotos. Gleiche Einstellung wie bei mir, gleicher Bildwinkel - nur ein anderes Objektiv. Regine arbeitet mit dem 70-200 mm, 1:2,8, IS von Canon (mein Traum-Objektiv) und ihre Fotos zeigten eine ganz andere Schärfe, frischere Farben und das Bild wirkte im allgemeinen viel heller.
Alles in allem habe ich von diesem Nachmittag sehr viel mitgenommen und viel gelernt. Besonders das positive Feedback auf einige meiner Fotos hat mich sehr beflügelt, die Erkenntnis über mein Objektiv brachte zwar etwas Ernüchterung, hat mich dennoch aber im Hinblick auf meine Arbeit auch etwas "beruhigt".
Ganz gewiss wird dies nicht mein letzter Termin bei Regine Heuser und Heidi gewesen sein - dann jedoch definitiv mit neuer Linse in der Tasche. Ich freu mich schon drauf!



 


 


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