Danke an Heidi für dieses Bild |
Dann ging es ans Fotografieren. Die tierischen Models wurden von Heidi gestellt, der Seele des Hofes und rechten Hand von Regine bei solchen Terminen. Hier wurde mehr als deutlich, wie entscheidend nicht nur die Fotografie an sich ist, sondern auch die Absprache zwischen Fotograf und "Assistent". Klare Kommunikation, gutes Zusammenspiel und auch genaue Grenzen können ein Shooting um ein Vielfaches vereinfachen. Regine und Heidi sind ein eingespieltes Team und Heidi setzte Anweisungen von Regine und mir rasch um - gleichzeitig wurde ein "geht nicht mehr" das von Heidi kam ohne Diskussion akzeptiert. Allein dieses Zusammenspiel hat mich sehr beeindruckt, da es für optimale Fotos sehr entscheidend ist, die Tiere auch entsprechend zu führen bzw deren Grenzen zu kennen und zu akzeptieren.
Regine Heuser mit Kitten-Model |
Bilder mit Blende 8, bei denen der Fokuspunkt eigentlich im Gesicht des kleinen Tieres lag (bei tapsig-torkelnden Kitten ist das exakte Anvisieren aufs Auge wahrlich nicht immer optimal möglich, weswegen wir hier mit Umfeld-Autofocus-Feld gearbeitet haben) wurden durch die Bank schwammig. Auch wenn die Normalansicht der Bilder das ein oder andere passable Ergebnis zeigte, so wurde man beim Vergrößern doch oft sehr ernüchtert. Nichts desto trotz hatte diese Erkenntnis für mich auch viel Beruhigendes. Meine vermeintliche Schwäche bei Bewegtaufnahmen lag also gar nicht (nur) an mir, sondern nur an meinem Equipment - es wäre in der Tat schlimmer für mich gewesen, wenn es andersrum wäre ;-)
Zum Schluss machten wir noch einige Pferde-Aufnahmen, die die Schwächen meines Objektives noch stärker zum Vorschein brachten. Das mittlerweile fehlende Licht (wenn auch für das menschliche Auge kaum wahrnehmbar) machte sich auf sämtlichen Bildern bemerkbar. Interessehalber holte Regine Ihre eigene Ausrüstung und machte mit ihrer Kamera, mit der laut ihr mein Body durchaus qualitativ mithalten kann, einige Fotos. Gleiche Einstellung wie bei mir, gleicher Bildwinkel - nur ein anderes Objektiv. Regine arbeitet mit dem 70-200 mm, 1:2,8, IS von Canon (mein Traum-Objektiv) und ihre Fotos zeigten eine ganz andere Schärfe, frischere Farben und das Bild wirkte im allgemeinen viel heller.
Alles in allem habe ich von diesem Nachmittag sehr viel mitgenommen und viel gelernt. Besonders das positive Feedback auf einige meiner Fotos hat mich sehr beflügelt, die Erkenntnis über mein Objektiv brachte zwar etwas Ernüchterung, hat mich dennoch aber im Hinblick auf meine Arbeit auch etwas "beruhigt".
Ganz gewiss wird dies nicht mein letzter Termin bei Regine Heuser und Heidi gewesen sein - dann jedoch definitiv mit neuer Linse in der Tasche. Ich freu mich schon drauf!